„Die Kunst, die wir kennen, ist eine einseitige Kunst. Wir kennen nur Männerkunst mit der ihr eigenen Sprache, den ihr eigenen Sehweisen. Ich glaube, dass diese Sprache nicht immer zu dem passt, was ich als weiblicher Mensch erlebe und was ich aussagen will.“
– Ute Gerdes
Im Werk von Ute Gerdes (1939 – 2008) steht die Kreatur und deren akute Bedrohung durch den Menschen im Zentrum. In ihren Bildern thematisiert sie die Auswirkungen patriarchaler Machtstrukturen und Profitinteressen auf das Individuum im Allgemeinen und die Frau im Besonderen. Als Feministin kritisiert sie die herrschenden Geschlechterverhältnisse und entwickelt neue Bildformen, um die psychische und physische Gewalt gegen Frauen, männliche Übergriffe bis hin zum Femizid darzustellen, ohne die Opfer dem voyeuristischen Blick auszusetzen. Ihre Bilder, in denen sie Malerei und Zeichnung in innovativer Weise mit Collageelementen kombiniert, verbinden spielerische Leichtigkeit mit skurrilem Humor, surrealistische Szenarien mit Kritik an der Ignoranz gegenüber den realen Bedrohungen des Lebendigen. Das Buch, „Ute Gerdes – herrenlos“, bietet erstmals Einblicke in das vielfältige Werk dieser fast vergessenen Künstlerin und zeigt die Verbindungen zur deutschen Frauenbewegung der 1980er und 1990er Jahre auf.
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